Samstag, 22. August 2015

Katzen als Spiegel der menschlichen Seele-Wieso Katzen das Internet beherrschen.

Wieso Katzen das Internet beherrschen.

Ihr Anblick bringt so manchen zum Schnurren: Eine noch bis Jänner 2016 laufende Ausstellung im New Yorker Museum of the Moving Image untersucht die Geschichte des Internetphänomens Cat-Content und versucht Antworten auf die Frage zu geben, wie Katzen zu den Herrschern des World Wide Web werden konnten.

Cat-Content, was grob übersetzt so viel wie „Katzen-Inhalte“ bedeutet, wird bereits seit den Urzeiten des Internets geteilt. Die ersten Gemeinschaften bildeten sich in den frühen 1990er Jahren noch im Usenet, dem älteren, immer noch bestehenden Bruder des World Wide Web. Wenig später öffneten im Internet die ersten Chatforen, in denen sich Internetntuzer mit Miau-Lauten austauschten.

Mit dem Aufkommen der Digitalkameras und persönlichen Blogs Anfang des Jahrtausends stieg die Zahl der Katzenbilder und -videos enorm an. Allein auf der Internetplattform YouTube werden nach Angaben des Unternehmens weltweit pro Minute etwa hundert Stunden Katzenvideos hochgeladen.

Die Katze hängt den Hund ab.

Natürlich ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten auch die Zahl der Hundebilder und -videos förmlich explodiert. Auf Reddit, YouTube und Instagram halten sich Hunde- und Katzeninhalte in Sachen Zugriffen die Waage; auf Tumblr und BuzzFeed gibt es mehr Hunde- als Katzenvideos.

Trotzdem verbinden die meisten Nutzer das Internet mit Katzen, nicht Hunden. Das zeigt sich schon daran, dass es mit „Cat-Content“ einen Fachbegriff für katzenbezogene Inhalte gibt, die Wortschöpfung „Dog-Content“ sich aber nie durchsetzen konnte.

„Ich kann es mir nicht erklären“, so Jason Eppink, Kurator der derzeit laufenden Ausstellung „How Cats Took Over the Internet“ im Museum of the Moving Image. Eppink geht den Ursrpüngen der beliebtesten Katzenbilder und -videos unter anderem unter Zuhilfenahme von Animated GIFs auf den Grund. Die Ausstellung erinnere an eine reale Version der Blogger-Plattform Tumblr, beschrieb das US-Magazin „Wired“.

Süß sein alleine reicht nicht.

Welche Tiere Menschen als süß empfinden, variiert von Kulturkreis zu Kulturkreis. In manchen afrikanischen Ländern etwa gelten Ziegen als Inbegriff der Herzigkeit. In den USA und Japan hingegen sind es Kätzchen, die das Herz erfreuen. Dementsprechend nahe liegt der Schluss, die Onlinedominanz der Katze sei auf die führende Rolle der US-Kultur im Internet und in Sozialen Netzwerken zurückzuführen.

Für Eppink ist dieser Umstand aber nur ein Teilaspekt. Als weiteren Grund sieht er das Verhalten von Katzen vor der Kamera. Im Gegensatz zu Hunden reagieren Katzen nicht darauf, gefilmt zu werden. Eppink beruft sich dabei auf die neuseeländische Wissenschaftlerin Radha O’Meara, die das Phänomen im Vorjahr untersuchte. Der Seher gewinne den Eindruck, die Katze beobachten zu können, ohne in ihr Leben einzugreifen, so die Forscherin. Zudem decke sich das Verhalten mit dem Ruf, den Tiere genießen: Die meisten Menschen sehen Katzen als unnahbar, willensstark und unzähmbar an.
Ein weiterer Aspekt, so Eppink: Katzen seien der ideale Spiegel für den Menschen. In vielen der populären Katzenvideos würden die Tiere vermenschlicht. So sehe man Katzen etwa beim Klavierspielen oder dem scheinbaren Nachahmen der menschlichen Sprache, sagte Eppink
Kommerzieller Erfolg
Die Katze, die es angeblich auf die meisten Klicks im Internet bringt, ist die Schottische Faltohrkatze Maru, die 2007 in Japan geboren wurde. Für Marus Halter machte sich die Popularität der Katze auch finanziell bezahlt. Maru spielte bereits in mehreren Werbespots mit, das erste Maru-Fotobuch kam 2009 auf den Markt. In derselben Liga spielt Tardar Sauce, besser bekannt als „Grumpy. Tardar Sauces Mundwinkel sind nach unten gezogen. Für Menschen sieht es so aus, als blicke sie grantig drein. Die drei Jahre alte Katze hat einen eigenen Manager. Ihr Gesicht ist auf zahlreichen Fanartikeln zu sehen, ein ihr gewidmetes Buch wurde zum Bestseller. Zudem soll ihr Leben verfilmt werden. Die Katzenhalter hätten mit der Vermarktung ihres Lieblings bereits mehr als 84 Millionen Euro eingenommen, berichtete die britische Zeitung „Express“ im Vorjahr.
Der virtuelle Katzenpark
Ein weiteres Erklärungsmodell für den Siegeszug der Katze im Internet kommt von Jack Shepard, einem leitenden Redakteur des Internetmagazins BuzzFeed. Während sich Hundebesitzer in Parks und dem öffentlichen Raum mit ihresgleichen austauschen könnten, hätten Katzenbesitzer nichts dergleichen. Für Katzenhalter sei das Internet zum „virtuellen Katzenpark“ geworden, so Shepard.





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VG: ABCpixNEWS 22-08-2015



Fotos: ©ABCpix.net/ DAILY MAIL/ ZEPPELZAUER