Mittwoch, 12. August 2015

Die nächste verläßt das sinkende Schiff. Jessi Linkl von Team Stronach.


Jessi Lintl verläßt Stronach.


Das Team Stronach im Nationalrat ist nur mehr sechs Köpfe stark. Am Dienstag hat Jessi Lintl, bisherige außenpolitische Sprecherin, ihren Austritt aus der Fraktion bekannt gegeben und das nur wenige Minuten vor einer Pressekonferenz von Klubchef Robert Lugar zum Thema Asyl. Lugar blieb gelassen, Lintls Abgang war zu erwarten gewesen, meinte er nach dem Pressegespräch.

Durch den jüngsten Abgang von Lintl ist das Team Stronach im Nationalrat fast um die Hälfte geschrumpft, von elf auf nur noch sechs Abgeordnete. Die Verkleinerung des Klubs bedeutet auch finanzielle Einbußen um 166.051 Euro jährliche Klubförderung. Das Minus kommt 2016 voll zum Tragen, heuer aliquot im vierten Quartal.

Lintl verlässt den Parlamentsklub und wird künftig als fraktionslose Abgeordnete im Nationalrat sitzen. Ausschlaggebend für diesen Schritt sei der neue Klubobmann gewesen: Lugar habe es "geschafft, in den acht Tagen, seit er zum Klubobmann gewählt wurde, ein völliges Chaos anzurichten". Konkret nannte sie zwei Fälle. Einerseits sei Lugars Forderung, dass 1.000 Soldaten nach Syrien gehen sollen "absoluter Wahnsinn".

Lugar, der erst vergangene Woche die neue Position übernommen hat, will in spätestens einem Jahr in den Umfragen wieder einen Wert von vier Prozent erreichen. Das habe er auch Parteiobmann Frank Stronach versichert. Sollte dies nicht erreicht werden, müsse man sich eine neue Strategie überlegen, erklärte Lugar.

Dass das Team Stronach in Oberösterreich und Wien nicht selbst bei den Landtagswahlen antritt, hält Lugar für "vernünftig". Durch die "Turbulenzen" befinde sich das Team in einem Konsolidierungsprozess.