Samstag, 28. November 2015

Wut und Angst bei den Zielpunkt Mitarbeitern

Der Betriebsrat der insolventen Handelskette Zielpunkt hat sich am Freitag fassungslos über die Vorgehensweise der Muttergesellschaft Pfeiffer gezeigt. "Da ist Angst, aber vor allem ganz viel Wut da", beschrieb Zielpunkt-Betriebsratschefin Brajinovic die Stimmung bei den Mitarbeitern. Bis zuletzt habe man den Mitarbeitern vorgegaukelt, dass Pfeiffer sich auf den Einzelhandel fokussieren wollte.
"Wir hatten einen großen Sortimentsumbau. Die Mitarbeiter haben 15 Stunden am Tag gearbeitet", so Brajinovic am Freitag zur APA. Ruhezeiten seien nicht eingehalten worden.
Für die Zielpunkt – Betriebrätin Brajinovic war die oberösterreichische Handelsgruppe Pfeiffer "der schlimmste Eigentümer, den wir je hatten". Pfeiffer habe sich die "guten Dinge von Zielpunkt genommen" und lasse jetzt vor Weihnachten die Mitarbeiter - 80 Prozent sind Frauen - fallen. 
Der Dank sei nun, dass sie ihren Job los sind und in ihren letzten Arbeitstagen teilweise von Kunden beschimpft würden, weil sie keine Gutscheine mehr annehmen. Vor Weihnachten hätten viele Firmen "zigtausende" Zielpunkt-Gutscheine für ihre Mitarbeiter gekauft, so die Betriebsrätin.
Auch die Lieferanten seien in Aufruhr. "Gestern waren Lieferanten in der Heizwerkstraße (die Wiener Zielpunkt-Zentrale, Anm.) und wollten Ware abholen, die Zielpunkt nicht bezahlt hat", erzählt Brajinovic. Die Filialen bekämen momentan nur mehr Frischware geliefert.
Was Brajinovic besonders aufregt, ist eine Mitarbeiterinformation an alle rund 3.000 Zielpunkt-Beschäftigten: "Da steht drin, dass sie sich beim Masseverwalter dafür einsetzen werden, dass uns Prämien ausbezahlt werden, wenn wir bis zum Schluss arbeiten."



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